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Eine Community für Partizipation in der Schweizer Kultur? Ja bitte!

Aktuell tut es gut etwas Neues anzureissen, das motiviert und schafft Zuversicht. Dass das offenbar nicht nur mir so geht, zeigte sich auch bei unserem Kick-off für ein Netzwerk unter Museums- und Kulturschaffenden im Bereich Partizipation. Über 50 Teilnehmerinnen von 30 Institutionen sind unserer Einladung gefolgt und haben sich mit uns virtuell zu einem Workshop getroffen.

Partizipation, Outreach, Teilhabe sind omnipräsente Begriffe in der Museums- und Kulturszene und es geschieht sehr viel in diesem Feld. Die Stärke der Partizipation liegt in der Wechselwirkung zwischen verschiedenen Akteurinnen. Viele Museums- und Kulturschaffende haben vielseitige Erfahrung mit partizipativen Projekten. Bisher gab es in der Schweiz aber keinen regelmässigen Austausch zu dieser Thematik. Wir sind überzeugt: wenn wir unsere Erfahrungen mit partizipativen Projekten und Formaten teilen, dann ist noch viel mehr möglich. Das waren die Gedanken hinter dieser Einladung und es freut uns sehr, dass diese auf ein so breites Interesse gestossen sind. Vom Schloss Burgdorf über das Museum Rietberg zum Freilichtmuseum Ballenberg und dem Kunstmuseum Thurgau waren zahlreiche Institutionen dabei. Dazu kamen verschiedene freischaffende Kulturschaffende sowie Vertreter*innen von Stiftungen. Der gemeinsame Austausch hat gezeigt, dass die Möglichkeiten und Ideen noch weit über das hinausgehen, was wir uns im Vorfeld überlegt hatten und dass die Motivation, diese auszuloten gross ist.


Statt fand das Ganze digital. Wir schalteten uns aus unseren Homeoffices von der Bieler Altstadt über Lenzburg bis nach St. Gallen via Computer zu. Auch wenn wir ein physisches Treffen bevorzugt hätten, so konnten wir uns immerhin ohne Masken sehen. Moderiert und koordiniert hat das Treffen Nadja Schnetzler (word-and-deed.org). Durch eine geschickte Kombination von online Konferenz und kollaborativer Plattform – virtuelle Post-its inklusive – gelang es Nadja, trotz Homeoffices das Gefühl der Gemeinschaft zu kreieren.

Nach einer kurzen Kontextualisierung des Treffens im bereits erwähnten Rahmen ging es vor allem darum, Ideen für und Erwartungen an diese neue Community zu formulieren. Neben dem allgemeinen Konsens, es solle den informellen Erfahrungsaustausch unter Fachleuten ermöglichen, hat der Workshop eine Vielfalt an Fragestellungen und Ideen hervorgebracht. Die einen wünschen sich einen sehr praxisnahen Wissens- und Erfahrungsaustausch, andere interessiert der Einfluss, den partizipatives Arbeiten auf eine Institution haben kann während sich eine Gruppe gerne der Begriffsklärung und –schärfung widmen möchte. Zum Schluss hätten wir uns noch eine stärkere Eingrenzung der Ideen und Themen gewünscht, da hat uns dann aber leider doch die Technik einen kleinen Strich durch die Rechnung gemacht.

So sind wir noch nicht ganz bei der Essenz unserer neuen Community angelangt und die Interessen und Erwartungen bewegen sich noch in verschiedene Richtungen und auf unterschiedlichen Ebenen. Fest steht für viele aber, dieses Netzwerk kann der Partizipation in der Schweizer Kulturlandschaft eine stärkere Wirkung verleihen, es könnte so etwas wie ein Kompetenzzentrum werden. Wie soll sich das genau gestalten? Das ist noch offen. Vorher müssen noch einige Fragen geklärt werden. Derzeit werden die Ergebnisse ausgewertet und daraus nächste Treffen abzuleiten. Wir haben nun eine gewisse Vorstellung, wie unsere Community aussehen könnte. Nun ist Einsatz gefragt, dies in die Tat umzusetzen. Und selbst dann wird sich diese konstant weiterentwickeln. Ich freue mich wenn’s richtig losgeht


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