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paul&jeansforjesus – Begegnung mit unserer Kunst-Community

In der Matte, neben einem sommerlichen Aareschwumm, im ehemaligen Club Wasserwerk, findest du das Tonstudio von Mel. Das Studio ist schön, hat Tageslicht, ist gut eingerichtet, klingt warm und die Synthesizer lachen dich an. Es ist wie das neue Album von Sirens of Lesbos, der Band zu der Mel gehört.

Lange vor der aktuellen Gesundheitskrise war Jeans for Jesus sowas wie eine Home-Office-Band, die Hälfte der Band lebt in Bern, die andere in Zürich, zusätzlich waren wir unabhängig voneinander viel in der Welt unterwegs. Wir haben unsere Lieder von zu Hause aus im Internet, in der Cloud erstellt.

Kurz nachdem wir unser letztes Album veröffentlicht haben, hat der Bundesrat die ausserordentliche Lage ausgerufen. Nicht wegen des Albums, wegen des Virus. Die Konzerte, bei denen wir einem Publikum aber auch uns untereinander wieder mehr begegnet wären, wurden abgesagt. Wir hätten davor nicht sagen können, wie wichtig uns der Aspekt dieser Begegnungen beim Musikmachen eigentlich ist.

Ohne von der Welt abgelenkt zu sein, haben wir uns deshalb getroffen. Intuitiv, ohne Chats, nicht im Internet, aber in Mels Studio. Wir haben wieder Musik gemacht, zu Beginn mit ganz anderen Ansprüchen als bisher. Die Songs wurden eigenwilliger, hatten keine Strophen oder Strukturen, wurden untauglich fürs Radio, aber wichtig für unser Gemüt. Die Stücke wollten jeden Reiz überfluten in dieser Unterreiztheit, jeden Sinn in dieser Sinn-losen und geschmacklosen Zeit: «Je schreckensvoller diese Welt (wie gerade heute) desto abstrakter die Kunst»

«Ohne von der Welt abgelenkt zu sein, haben wir uns getroffen … Wir haben wieder Musik gemacht, zu Beginn mit ganz anderen Ansprüchen als bisher. Die Songs wurden eigenwilliger, hatten keine Strophen oder Strukturen, wurden untauglich fürs Radio, aber wichtig für unser Gemüt.»

Foto: Anja Wille
Foto: Sam Aeibi

Die Leisigkeit des letzten Jahres liess es aber auch zu, Sachen zu hören, die sonst unter dem Lärm vergessen gehen, bandinterne und persönliche Spannungen konnten wir plötzlich klar wahrnehmen. Den Stress von Mails, Chats und Calls, wo alles vor allem im Kopf stattfindet, versuchten wir so gut es geht zu vermeiden. Deshalb gehen wir in Mels Studio. Wenn wir im selben Raum sind, verstehen wir uns.

Und dann haben wir wieder neue Popsongs gemacht! Wir haben das erste Lied auf Hochdeutsch gesungen. Ein unkompliziertes Lied über Rausch und Blumen. Bald haben wir unser Deutsch-Album fertig, Germany’s Next Jeans for Jesus.

Kennt ihr Leo Lionnis Bilderbuch von Frederick der Maus, die im Sommer für die kalten und grauen Wintertagen die Sonnenstrahlen, Farben und Wörter sammelt?

Vielleicht seht ihr in Paul Klees Werk auch dieses Arbeiten gegen ein Vereinsamen, womit er an einer «Freude zu leben» gestaltet hat? Diese Arbeiten sind, gerade jetzt, gerade für die, die sich vielleicht nicht in ein Museum trauen, ein wertvolles Moment. Ja, unbedingt! Begegnet euch. Bringt eure Sammlung zu den Leuten!

Demian Jakob, Jeans for Jesus

www.jeansforjesus.net


Weiter zu Melvyn Buss und Sirens of Lesbos

Jeans for Jesus schicken uns weiter zur Berner Band Sirens of Lesbos, die im vergangenen Winter ihr Debütalbum veröffentlicht hat, und mit der sie sich das Tonstudio in der Matte teilen.

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