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Begegnung im Haus – paul&maria

Eigentlich habe ich Ferien, aber die verlaufen dieses Jahr – wie so einiges – ganz anders, als geplant. Und andererseits hat man, wenn man für die digitale Kommunikation zuständig ist, nie wirklich Abstand zum Museum. Irgendetwas leuchtet auf dem Display immer auf.

Ich bin im Zentrum Paul Klee für die Website, die Social Media Kanäle, den Newsletter, die Bildschirme in der Museumsstrasse und unter anderem für die Texte in unserer Jahresvorschau verantwortlich. Sich zu überlegen, was man posten oder in einen Text schreiben kann, damit andere, die man gar nicht kennt und sich nur vorstellt, sich genauso für etwas begeistern können, ist manchmal eine Herausforderung. Meistens macht es Spass. Ich bin immerhin in der glücklichen Lage, dass ich das, was ich mache und worüber ich schreibe, mag. Und es ist spannend zu sehen, ob meine Begeisterung für das Zentrum Paul Klee und das, was wir hier tun, überspringt. Eine Begeisterung, die ich glücklicherweise mit den Kolleginnen und Kollegen teile. Gerade die digitale Kommunikation bietet einfache und viele Möglichkeiten, unser Wissen über Paul Klee und sein Werk mit fast Jeder und Jedem zu teilen.

Während meiner Arbeit, die ja meistens hinter dem Bildschirm stattfindet, komme ich nur wenig mit den Menschen aus der Umgebung in Kontakt. Meine Begegnungen finden vor allem im Haus, also im Museum statt und führen mich in fast jede Abteilung. Das ist nicht nur spannend, sondern meist auch lustig. Das Zentrum Paul Klee ist schon ein schöner Ort.

«So was wie paul&ich gab’s noch nie und ich freue mich, dass wir den Schritt wagen und auf unsere Nachbarinnen und Nachbarn zugehen.»

Ich wünschte, ich hätte mehr Zeit für den Dialog im und ausserhalb des Hauses, auch wenn letzterer meist virtuell stattfindet. Aber ist eine Sache fertig, bin ich meistens schon an zwei, drei anderen Dingen dran. paul&ich ist eine gute Möglichkeit, wieder zuzuhören. Vor allem, weil ich selbst Nachbarin bin und im Murifeld lebe, aber mir mittlerweile die Aussenperspektive auf das Zentrum Paul Klee fehlt. Und auch das finde ich spannend – unsere Nachbarinnen und Nachbarn in den verschiedenen Quartieren sind so unterschiedlich. Mit paul&ich gehen wir auf sie zu und lernen sie kennen. Eine Idee aus der Nachbarschaft konnten wir in der digitalen Kommunikation auch schon umsetzen. Während des Shutdown sind Eva und ich «spazieren» gegangen. Wir haben kleine Filme zu den Strassennamen rund um das Zentrum Paul Klee gedreht. Nun wissen unsere Nachbarinnen und Nachbarn, aber auch Interessierte auf der ganzen Welt, wie die Bilder aussehen, die den Wegen ihre Namen gegeben haben. Und dank der Idee aus der Nachbarschaft, haben wir einige von ihren Bewohnerinnen und Bewohnern während der Spaziergänge getroffen und kurz geplaudert – schön, die Gesichter auch mal zu sehen. Aber auch virtuelle Nachbarinnen, eine von ihnen sogar aus Istanbul, haben sich gemeldet und unsere Filme kommentiert.

Ich glaube, da ist viel Potenzial: zuhören, überlegen und dann wieder aufeinander zugehen. paul&ich ist ein gutes Gefäss dafür und vielleicht genau der richtige Ort, sich zu begegnen. So ganz ohne Berührungsängste. Es wäre schön, wenn das Zentrum Paul Klee nicht mehr nur als Elfenbeinturm wahrgenommen wird, und unsere Nachbarinnen und Nachbarn uns auch kennenlernen. Und wir lernen sie kennen und finden heraus, was sie interessiert und was wir ihnen bieten können. Diese gefilmten Spaziergänge waren schon mal ein toller Anfang.


Weiter an Dominik

Die nächste «Begegnung im Haus» findet mit dem Leiter der Kunstvermittlung, mit Dominik statt. Er plant Führungen, führt sie auch durch und kennt sich bestens mit Agrikultur aus. Ohne ihn würden eigentlich nur die Bilder an der Wand hängen und es bliebe Jedem und Jeder selbst überlassen, mehr über das Werk oder den Kopf dahinter in Erfahrung zu bringen. Mich nimmt Wunder, was paul&ich für seine Arbeit und das Kunstvermittlungsangebot bedeutet. Er kennt unsere Besuchenden fast am besten und interessiert sich sehr für ihre Bedürfnisse. Braucht es für ihn dann überhaupt noch ein Projekt wie paul&ich?

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