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Pauls Stadtoase – wir entdecken das Fruchtland neu

Eigentlich haben uns unsere Nachbar:innen bereits bei der Ideenwerkstatt vor über einem Jahr die Richtung gewiesen. Aber gut Ding will bekanntlich Weile haben. So entdecken wir immer mehr Potential in unserem Aussenraum. Es ist natürlich nicht so, als hätten wir die Reize unserer Büroumgebung nicht schon zig-fach wahrgenommen. Wir geniessen es im Sommer zwischen Blumenwiesen unsere Pause zu verbringen, pflegen ein freundschaftliches Verhältnis zur Ameisenlöwenkolonie vor dem Verwaltungseingang, freuen uns am winterlichen Blick auf das Alpenpanorama und wenn sich junge Füchse auf dem Areal tummeln… Nun gut, dann ist es um uns alle geschehen. Aber wie es so ist, wenn man sich an einen Umstand gewöhnt hat, er wird selbstverständlich. Da braucht es manchmal einen Anstoss von aussen, damit man sich bewusst wird, was für ein Potential einem zu Füssen liegt. Das ist durch Corona und den Austausch mit unseren Nachbar:innen passiert.

Start: raus an die frische Luft!

Deshalb habe ich beschlossen, euch mitzunehmen auf einen Spaziergang rund um unser bemerkenswertes Haus, zu allen unseren alten und neuen Lieblingsplätzen. Meine Tour beginnt im kleinsten der drei Hügel, vor unserem Büroeingang. Von da aus kann man übrigens wunderbar Gewitter beobachten – das ist aber ein Szenario für Tage, an denen man eben nicht nach draussen gehen will, das behalte ich mir auf für ein anderes Mal.

Station 1: Birkenwäldchen

Mein Weg führt an den Trichtern der Ameisenlöwen und Demonstrationsfeldern mit verschiedenen Flachssorten vorbei hinunter in Richtung Birkenwald. Das ist der Übergang zwischen der Landschaftsskulptur Zentrum Paul Klee und dem Schöngrün Quartier und der Lieblingsplatz von Katja, unserer Werkstattleiterin im Creaviva:

«Mit den Kindern aus dem Ferienkurs mache ich in jeder Woche mindestens einmal eine Aktivität am Teich. Es ist ein wunderbarer, ruhiger Ort zum Ausruhen, die herumliegenden Monolithen bilden aber auch einen tollen Spielplatz und bieten sich an zum Klettern und Springen.

Steht man am obersten Punkt im kleinen Wäldchen und schaut sich etwas genauer um, so entdeckt man die kleinen Interventionen und LandArt-Arbeiten. Es hängen kleine Traumfänger an den Bäumen, einige Stämme sind spiralförmig eingewickelt mit einer Wollschnur – Familien mit Kindern, die mit dem Spiralweg unterwegs waren, haben hier ihre Spuren hinterlassen.»

Nach diesem kurzen Abstecher in den Birkenhain kehre ich zurück auf den Fussweg rund um das Zentrum Paul Klee. Mir begegnet ein älterer Herr mit einem übermotivierten jungen Schäferhund. Etwas abseits des Wegs breitet eine junge Mutter eine Picknickdecke für ihr etwas weniger motiviertes Baby aus. Stimmt, hier kann man eigentlich wunderbar picknicken!

Station 2: Weitsicht im FRUCHTLAND

Der Spazierweg führt um das Zentrum Paul Klee auf eine kleine Anhöhe, dem Lieblingsplatz unserer ganzen Belegschaft. Den einen bietet die Aussicht den nötigen Weitblick, anderen gefällt das Bild der wellenförmigen Landschaftsskulptur. Dominik, dem Leiter unserer Kunstvermittlung, gefällt vor allem auch der Acker, der sich auf dem Rücken des Gebäudes ausbreitet: «Mir gefällt, wie sich dieser Ausblick stets verändert – und gleichzeitig ist das ZPK-Gebäude als unveränderlicher Markstein immer präsent. Je nach Wetter, Licht, Jahreszeit und angebauter Kultur ist der Ausblick anders. Die vielen kleinen und grossen Veränderungen in der Natur können hier beobachtet werden. Einmal blickt man auf einen Acker, der von parallelen Furchen durchzogen ist. Ihr Pendant findet sich in den Linien des Gebäudes. Dann steht der Randstreifen in Blüte und es wimmelt und summt vor den Bienen und Insekten.»

Ich sehe was Dominik meint, meine Kontemplation der Verschmelzung von Natur und Architektur ist aber von kurzer Dauer. Eine Gruppe Kinder und Erwachsene holen mich ein und beginnen meine Bank und den zugehörigen Abfalleimer nach einem Postenhinweis zu untersuchen. Sie sind auf dem Architekturparcours «3 hoch 3», einer neuen Aktion aus der Creaviva-Küche, die als Reaktion auf die beschränkten Möglichkeiten, die ,die Covid-Situation im Innenraum ausgelöst hat, entstanden ist,. Auch wenn es nicht leicht ist, lasse ich mich nicht mit Sugus erpressen und gebe keine Hinweise. Ich setze meinen Weg fort. Über die Ebene zieht ein leichter Wind. Gabriela von unsrem Event-Team sagt, sie spaziere diesen Weg entlang um den Kopf durchzulüften. Jetzt weiss ich, was sie damit meint.

Station 3: Gemeinschaft Kunst Werk

Schon fast wieder auf der Höhe des Parkplatz‘ säumen bunt bemalte Äste den weg. Es sind noch nicht viele, aber es werden den Sommer über immer mehr werden. Die Idee dazu kam aus einer unserer Arbeitsgruppen mit dem Quartier. Nach dieser Zeit der Isolation ist es ein Bedürfnis, gemeinsam etwas zu erschaffen. Diesen Vorschlag haben wir aufgenommen und führen nun jeden zweiten Sonntag gemeinsam mit dem Creaviva ein Atelier im Freien durch um an unserem Gemeinschaft Kunst Werk zu arbeiten.

Zwischen Parkplatz und Restaurant Schöngrün gelange ich schliesslich zu meinem aktuellen Favoriten rund ums Zentrum Paul Klee.

Station 4: Gemeinschaftsgarten

Seit diesem Frühling entsteht hier ein Gemeinschaftsgarten. Der Garten ist Sinnbild für paul&ich und das gemeinsame Wirken von Quartier und Zentrum Paul Klee. Natürlich ist das einer meiner Lieblingsorte. Ich finde es toll, dass es diesen Begegnungsort und damit Raum für die aktive Mitwirkung unserer Nachbar:innen gibt. Im Schatten der Bäume lässt es sich auch wunderbar Besprechungen im Freien abhalten. Aber das ist nicht alles. Der Garten verstärkt, was ich an unserem Aussenraum ohnehin schon sehr schätze: er ermöglicht ein intensives Erleben der Jahreszeiten. Ihr dürft euch gerne im Garten umschauen. Ich würde gerne sagen, dass ihr auch etwas Unkraut jäten dürft, aber derzeit lässt sich dieses noch kaum von Karotten und Zwiebeln unterscheiden. Lasst es also lieber sein und geniesst den Schatten oder gönnt euch ein Glas Eistee auf der Gartenterrasse des Restaurants Schöngrün, der ist fantastisch.

Endstation: Sonnenuntergang

Und wenn man sich dann einmal um das ganze Areal bewegt hat, steht man wieder vor dem ikonischen Gebäude: idealerweise plant man den Rundgang so, dass man zu Sonnenuntergang wieder vor dem Eingang ankommt. Die Ausstellungen sind dann zwar zu, aber dafür bietet sich einem eine einmalige Stimmung. Niemand weiss das besser als Eveline, die als Mitarbeiterin Sicherheit unseren Aussenraum meist erst geniessen kann, wenn auch die hinterste und letzte Tür abgeschlossen ist. «Was ich an meinem Hobby Fotografieren sehr cool finde, sind die verschiedenen Facetten, die ich vor die Linse bekomme. Mein absolutes Highlight ist und bleibt der Sonnenuntergang den man bewundern kann vor dem ZPK.» Ich befolge diesen Rat, hole mir unterwegs im Restaurant Schöngrün aber noch ein Glas Weisswein und setze mich vors Haus. Feierabend.


Nützliche Links

FRUCHTLAND

Creaviva Sommerprogramm

paul&ich Gemeinschaftsgarten

Restaurant Schöngrün

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