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Begegnung im Fruchtland – paul,erika&elmar

Das sind Erika und Elmar aus dem Kanton Luzern. Luzern ist nicht gerade um die Ecke. Oder eben gerade; um einige Ecken. Ich fragte sie, was sie denn auf das Gelände des Zentrum Paul Klees führte. „Unsere Tochter lebt in Bern. Wir treffen uns heute zum Abendessen und da lag es nahe, das Zentrum Paul Klee zu besuchen.“

„Kunst ist schon ein Hobby von uns; seit der Pension sowieso!“

Neben ihrem Engagement als Vereinsmitglieder eines Kunstraums, besuchen sie auch regelmässig Ausstellungen in bewusster Weise: „Wir lesen uns vor der Ausstellung ein und wenn diese uns beim Besuch gefällt, kaufen wir auch das Begleitbuch dazu, um noch mehr in die Tiefe gehen zu können.“ Interessiert sind sie indessen vor allem an zeitgenössischer Kunst und moderner Kunst des vergangenen Jahrhunderts. Da schauen sie mit der aktuellen „Bauhaus Imaginista“-Ausstellung auf jeden Fall zum richtigen Zeitpunkt in Bern vorbei.


Die beiden seien schon mehrmals im Zentrum Paul Klee zu Besuch gewesen. Auf dem für sie üblichen Spaziergang auf dem Museumsgelände nach einem Ausstellungsbesuch hätten sie ebenfalls das Gebäude und Gelände wieder genossen: „Wir sind fasziniert von der Architektur und der schönen Umgebung des Museums.“ Dass diese Faszination von wiederkehrenden Besuchern immer noch geteilt wird, freut uns und wir hoffen auf ein baldiges Wiedersehen. Das nächste Mal vielleicht schon im winterlichen Weiss anstatt im Sommergrün.


Das Gespräch mit Erika und Elmar hat im Herbst 2019 stattgefunden.

Ich bin Zivildienstleistender im Zentrum Paul Klee. Dieser Einsatz ist in zweierlei Weise ein Höhepunkt: Neben der Tatsache, dass es der Letzte sein wird, habe ich unter anderem durch meinen Hintergrund in Kommunikationswissenschaft und Erfahrung im Journalismus, die Möglichkeit aktiv bei paul&ich mitzuwirken. Ich war sehr überrascht von der Menge und der grossen Vielfalt an Geschichten und Menschen, denen ich im Rahmen dieser Beteiligung begegnet bin. Ich würde mich dadurch am Liebsten von jetzt an neben Menschen auf eine Bank setzen und fragen, was sie gerade denken. Um Geschichten zu hören und sie teilen zu können. Persönliche Geschichten existieren nur solange wir uns erinnern. Sie können so aber nicht leben oder handeln. Geschichten fangen erst an zu leben und zu handeln, wenn sie geteilt werden: Sie machen uns glücklich oder traurig, ihre Bedeutung wird durch die Empfänger*innen kommentiert und erweitert oder regen diese an, über Dinge des Lebens anders nachzudenken. Wie die Kunst auch. Es muss dabei keine tolle, bedeutungsvolle Geschichte sein. Es geht darum, dass durch das Teilen, die Geschichte solange am Leben erhalten wird, bis sie Jemanden findet, der sie als toll empfindet und dadurch zu einer bedeutungsvollen Geschichte macht. Das ist der oft übersehene Schatz von Beteiligung und Interaktion: Die Erzeugung von Emotion, Bedeutung und Leben.

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