TOP

Begegnung im Haus – paul&eva

Endlich hat sich so etwas wie ein geregelter Abnormalzustand etabliert, welcher wieder einen vorsichtigen Austausch zulässt. Als Projektleiterin von paul&ich ist der Dialog eines der Herzstücke meines Arbeitsalltags im Zentrum Paul Klee. Ich führe Gespräche mit Akteurinnen und Akteuren aus dem Quartier, erprobe Möglichkeiten für gemeinsame Projekte mit Vereinen und Institutionen ,  begleite meine Kolleginnen und Kollegen in der Konzeption von Community orientierten Projekten und höre vor allem auch zu.  Dabei habe ich seit meinem Stellenantritt, Anfang 2019, Bern besser kennen gelernt als in meinen 34 Jahren in Bern davor. Ich wurde auf neue Themen und Anliegen aufmerksam, in Bezug auf das Zentrum Paul Klee, aber auch ganz allgemein. Dies empfinde ich nicht nur als persönliche Bereicherung, sondern bin ganz allgemein der Ansicht, dass dem Austausch zwischen einer Kulturinstitution und der Bevölkerung eine enorme Stärke zugrunde liegt. Er eröffnet neue Perspektiven und schafft gegenseitiges Verständnis.

«Dem Austausch zwischen einer Kulturinstitution und der Bevölkerung liegt eine enorme Stärke zugrunde.»

Bedingt durch den Lockdown kam dieser Austausch in den letzten Monaten fast gänzlich zum Erliegen. Zwar konnte ich mich endlich der Dokumentation der gesammelten Erkenntnisse und der Planung neuer Projekte widmen – die Arbeit drohte mir nie auszugehen -, aber der Austausch mit unseren Nachbarinnen und Nachbarn und die Zusammenarbeit mit den zahlreichen Projektbeteiligten hat mir gefehlt. Gemeinsam mit Maria – unsere Superkraft der digitalen Kommunikation – habe ich immerhin auf unseren Digitalkanälen versucht, den Kontakt aufrecht zu erhalten. Wir haben kurze Videos zu den Strassennamen, welche nach Werken Klees benannt sind, erstellt. Ich fand’s schön auf diese Weise eine Idee aus der Nachbarschaft aufnehmen zu können, welche in der Ideenwerkstatt im Februar eingebracht wurde. Wir hätten nie damit gerechnet, aber gerade daraus ergaben sich vollkommen unerwartete Begegnungen. Geblieben ist mir beispielsweise das Treffen mit zwei älteren Damen im Wyssloch. Sie waren auf einem Abendspaziergang, wir machten Aufnahmen zu «Familienspaziergang». Interessiert blieben die beiden Damen stehen und hörten sich meine Gedanken zum gleichnamigen Werk von Paul Klee an. Daraus entstand, über mehrere Meter Distanz, ein kurzes, herzliches Gespräch über «Familienspaziergang», unsere Idee mit den Videos und den Lockdown. Ich hatte den Eindruck, dieser kurze Austausch hat allen Beteiligten gut getan und für mich war es motivierend zu hören, dass unsere Bemühungen,  den Kontakt aufrecht zu erhalten, auf Interesse stossen. Genau so habe ich mir paul&ich immer vorgestellt, als aktiv gelebten Dialog, der auch spontan stattfindet.

Nach dieser Zeit der Isolation ist nun ein vorsichtiger Austausch also wieder möglich. Wir nehme dies zum Anlass, zwei neue Blogreihen zu starten, welche das gegenseitige Kennenlernen auf digitalem Weg ermöglicht. Letzte Woche wurde bereits unsere erste „Begegnung im Quartier“ publiziert. In dieser Reihe besuchen wir Treffpunkte im Quartier. Ich finde gerade in der aktuellen Zeit sind lokale Treffpunkte und Orte des Austauschs – dies können auch Vereine und Interessengruppen sein – enorm wichtig. Was passiert alles in unserem Quartier? Wo begegnen sich die Leute? Welche kreativen Projekte gibt es und was sind die Geschichten, die sich dahinter verbergen? Diesen Fragen gehen wir nach und lernen unser Quartier von einer neuen Seite kennen. Damit diese Erfahrung nicht einseitig bleibt, eröffne ich zusätzlich eine Reihe „Begegnungen im Haus“. Welchen Stellenwert hat der Austausch mit den Bernerinnen und Bernern im Arbeitsalltag meiner Kolleginnen und Kollegen? Gibt es Begegnungen, die ihnen in besonderer Erinnerung geblieben sind? Diese und weitere Fragen werden zur Sprache kommen, jeweils aus der persönlichen Perspektive von Mitarbeitenden des Zentrum Paul Klee  heraus. So nehmen wir das gegenseitige Kennenlernen wieder auf. In einem nächsten Schritt freue ich mich aber schon jetzt darauf, wieder direkt in Kontakt treten zu können und die Umsetzung gemeinsamer Projekte mit unseren Nachbarinnen und Nachbarn aus der Ideenwerkstatt fortzusetzen.


Weiter an Maria

Die nächste „Begegnung im Haus“ wird mit Maria, unsere Verantwortlichen Digitale Kommunikation, stattfinden. Sie beantwortet für das Zentrum Paul Klee jegliche online Kommentare, veröffentlicht Posts und ist der Kopf hinter der Kamera. Mich interessiert zu erfahren wie sie diesen Austausch erlebt und was ist ihre Einstellung zu paul&ich ist?

Post a Comment